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Die größten Städte der Welt

Tokio – Die große Mandarine

Die große Mikan, japanisch für Mandarine, nennen die Japaner ihre Hauptstadt. Wohl weil diese süße Frucht von großer wirtschaftlicher Bedeutung ist und an einem immergrünen Baum wächst, der auch widrigen Bedingungen standhält. Ohne Straßennamen, lediglich nummeriert, ziehen sich die Straßen der Stadt in konzentrischen Kreisen wie ein Spinnennetz um den Kaiserpalast in der Mitte Tokios. Neonfarbene Schriftzeichen leuchten in einer dichten Landschaft aus Wolkenkratzern, dazwischen wachsen Kirschbäume in kleinen Parks oder in der Umgebung von traditionellen Tempelanlagen.

Der Innenstadtbereich Tokios umfasst 23 Bezirke und beherbergt 9.467.490 Einwohner, darunter auch den Tennō, den japanischen Kaiser. Er lebt in seiner kaiserlichen Residenz, dem Kyōko, auf dem Gelände der Burg Edo. Zusammen mit den Bewohnern der Bezirke der westlich gelegenen Tama-Region, den Izu- und Ogasawara-Inseln leben in der Metropolregion Tokio-Yokohama über 37,5 Millionen Menschen. Damit ist die Region auf einer Fläche von insgesamt 13.572 Quadratkilometer der größte Ballungsraum der Welt. Die U-Bahn Tokios ist mit einer Gesamtlänge von über 300 Kilometern und 12 Linien eine der längsten, meist frequentierten und modernsten Untergrundbahnen der Welt.

Tokio

Tokio ©iStockphoto/SeanPavonePhoto

Tokio setzt jahrhundertealte Traditionen nahtlos in Gegenwart und Zukunft fort. Das stadtgeschichtliche Edo-Tokyo-Museum ist ein futuristisch anmutender Nachbau eines alten japanischen Speicherhauses. Jedes Jahr zur Zeit der Kirschblüte zwischen Ende März und Anfang April reduziert die Stadt für etwa zwei Wochen das ihr typische hohe Tempo und hält inne. Die Einwohner versammeln sich dann zum Hanami, einem Picknick im Park, bei dem sie den erwachenden Frühling unter den zarten, blassrosa Blüten begrüßen. Die Tradition geht bis in das 8. Jahrhundert zurück. Im November werden Ginkgo-Feste gefeiert. Der Gingkobaum ist Wohnort vor Geistern und sein Samen soll frisch verheirateten Paaren Glück bringen. Japaner verzehren den Samen daher traditionell zum Hochzeitsmahl. Am Schrein Meiji-jingū, einem Shintō-Schrein zu Ehren des 122. Kaisers von Japan Meiji im Stadtbezirk Shibuya, werden in einem immergrünen Waldgebiet mit 120.000 Bäumen Shintō-Hochzeiten noch immer traditionell begangen.

Ein Baum moderner Art ist der Tokio Skytree, der höchste Fernsehturm der Welt und mit 634 Metern das zweithöchste Bauwerk der Welt. Über seinen Namen wurde durch eine Abstimmung entschieden. Am Fuß des Turms befindet sich ein Einkaufszentrum, bei der man die Wartezeit zur Fahrt auf den Turm überbrücken kann. Der Tokio Skytree wird täglich abwechselnd in himmelblauer und violetter Farbe beleuchtet.

Tabelle der größten Städte der Welt

Stadt
Einwohner (Stand 2015)
LandKontinent
Tokio-Yokohama
38.001.018
Japan
Asien
Delhi
25.703.168
Indien
Asien
Shanghai
23.740.778
Volksrepublik China
Asien
São Paulo21.066.245
Brasilien
Südamerika
Mumbai21.042.538
 Indien
Asien
Mexiko-Stadt20.998.543
MexikoNordamerika
Peking20.383.994
Volksrepublik China
Asien
Osaka-Kōbe20.237.645
Japan
Asien
Kairo18.771.769
Ägypten
Afrika
New York18.593.220Vereinigte Staaten
Nordamerika

Delhi – Stadt der sieben Städte

Baukunstwerke der unterschiedlichsten Art aus mehreren Jahrtausenden zeugen von der Besiedlung des Distrikts um Delhi seit ungefähr 1200 vor Christus. Mindestens sieben Städte wurden im Lauf der Zeit dort errichtet. Mittlerweile hat „Dilli“, wie die Hauptstadt Indiens auf Hindi genannt wird, mehr als 21,7 Millionen Einwohner auf einer Fläche von über 1400 Quadratkilometern.

Delhi ist eine Stadt voller Widersprüche, bunt und chaotisch, voller sich durchmischender Gerüche, überbordend von Geschäftigkeit. Gleichzeitig finden sich dort extrem ruhige, gepflegte Parkanlagen wie die Lodi-Gärten, in denen die Einheimischen in ihrer Freizeit Cricket spielen oder dem Aditya Nath Jha Wildpark, wo Jogger und Spaziergänger Erholung finden. Im autofreien Künstlerviertel Hauz Khas jagen Affen und exotische Vögel zwischen den Tischen der zahlreichen kleinen Cafés nach Futter.

Delhi

Delhi ©iStockphoto/Avi_Cohen_Nehemia

Erst 2002 wurde in Delhi eine U-Bahn auf einer Länge von 22 Kilometern in Betrieb genommen, dessen Streckennetz derzeit auf immerhin 181,8 Kilometer erweitert wurde. Bis zum Jahr 2021 soll das U-Bahn-Netz Delhis auf eine Gesamtlänge von 240 Kilometern ausgebaut werden. Um die riesige Stadt zu durchqueren, ist es daher fast alternativlos, ein Taxi zu nehmen oder auch eine schnelle und an Abkürzungen reiche Fahrt mit dem Tuktuk oder einer Riksha zu machen.

Zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Delhis gehört der Qutb-Komplex, eine aus rotem Sandstein erbaute Anlage mit Türmen und Zinnen, zu der auch der über 70 Meter hohe, spitz zulaufende Minarettturm Qutb Minar gehört. Auch Jami Masjid, die größte Moschee Indiens zeugt von der islamischen Tradition des Landes. Hier finden bis zu 25.000 betende Menschen Platz. Rund 14 Prozent aller Inder sind Moslems. Gläubige verschiedener Konfessionen, darunter Hinduisten, Buddhisten, Sikhs, Christen und Jains leben gemeinsam in Indien. Der moderne Bau erinnert an eine geschlossene Lotusblüte und wurde mehrfach mit internationalen Architekturpreisen ausgezeichnet. Gläubigen aller Konfessionen sowie Nicht-Gläubigen ist der Besuch des Lotustempels aus weißem Marmor möglich. Die Andachtshalle der Bahai-Gemeinde fasst 2500 Menschen und wurde seit ihrer Einweihung am 24. Dezember 1986 von über 50 Millionen Menschen besucht.

Das Humayun-Mausoleum, die Grabstätte des zweiten Großmoguls von Indien, liegt in einer von Wasserkanälen durchzogenen, geometrisch angelegten Gartenanlage, die sich auf mit Steinplatten bedeckten Wegen durchwandern lässt und wie eine Oase der Ruhe inmitten der Stadt liegt.

Die opulente Anlage „Kingdom of Dreams“, eine indische Variante von Disneyland befindet sich in der Nähe des Flughafens von Delhi. Der Vergnügungspark bietet ein unterhaltsames Gesamtpaket mit indischen Delikatessen, Shopping und Liveshows mit indischem Tanz in einem integrierten Theater.

240 Kilometer südlich von Delhi und mit dem Taxi in etwa 3 Stunden zu erreichen, liegt der berühmte Marmorpalast Taj Mahal, ein Ort der Erinnerung, den der Großmogul Shah Jahan im Jahr 1631 an seine unsterbliche Liebe Mumtaz Mahal errichten ließ. Angeblich plante der Großmogul ein symmetrisches Mausoleum aus schwarzem Marmor für sich selbst am gegenüberliegenden Ufer des Yamuna. Die Pläne dazu wurden aber durch den Sohn von Schah Jahan zunichtegemacht, der seinen Vater bis zu seinem Lebensende gefangen setzte.

Shanghai – Stadt der Superlative

Shanghai wird von Chinesen liebevoll „Modu“, die magische Stadt, genannt. Keine Stadt wächst so rasant wie Shanghai. Schon jetzt ist das Stadtgebiet über 6340 Quadratkilometer groß und wird ständig durch Landgewinnung im Mündungsgebiet des Jangtsekiang erweitert. Der Containerhafen von Shanghai ist der größte der Welt. 1995 wurde ein erster Streckenabschnitt der Metro Shanghai eröffnet. Seit 2016 verkehren in Shanghai 14 U-Bahn-Linien, deren Streckennetz bis 2020 auf 300 Kilometer Länge ausgebaut wird. Auch das Straßenbahnnetz soll bis ins Jahr 2020 auf einer Gesamtlänge von 800 Kilometern ausgebaut sein.

Shanghai

Shanghai ©iStockphoto/dk1234

Im Innenstadtbereich Shanghais leben ungefähr 15 Millionen Menschen. Bis zu 50 Kilometer sind Stadtbezirke vom Zentrum entfernt. In den Stadtbezirken leben geschätzt weitere 8 Millionen Einwohner. Das Leben außerhalb der Innenstadt ist in den Randbezirken deutlich ländlicher und provinziell.

Die bekanntesten Wolkenkratzer der Stadt sind das Shanghai World Financial Center mit 492 Meter Höhe und der Jin Mao Tower mit 491 Meter Höhe. Der Oriental Pearl Tower ist mit 468 Metern der fünfthöchste Fernsehturm der Welt. Der Shanghai Tower, fertiggestellt im Jahr 2013, ist beeindruckende 632 Meter hoch und damit nach dem Burj Khalifa in Dubai das zweithöchste Hochhaus der Welt. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit von 73,8 km/h transportiert der Aufzug die Besucher des Gebäudes zwischen den Stockwerken. Shanghai lässt sich ideal von der 2,6 Kilometer langen Uferpromenade „The Bund“ aus erkunden. Hier finden sich Kolonialbauten aus der Zeit der Engländer, moderne Bankgebäude, exklusive Geschäfte, Cafés, Bars und Galerien. Gleichzeitig bietet sich dem Besucher ein spektakulärer Ausblick auf den Fluss Huangpu und die Skyline am anderen Flussufer.

Ein Spaziergang durch den Yu-Garten, einem Paradebeispiel chinesischer Gartenkunst, gehört unbedingt zu einem Besuch Shanghais. Auf der zwei Hektar großen Anlage ist es möglich, das hektische Stadtgeschehen ganz hinter sich zu lassen und sich in Gelassenheit zu üben. Der Yu-Garten ist nicht weit von der Altstadt Shanghais „Nanshi“ entfernt. In Nanshi findet man traditionelle Bauten mit kunstvollen Dächern, ein Teehaus und viele Läden, die Blumen, Gewürze oder auch landestypische Delikatessen anbieten.

Der Zoo von Shanghai beherbergt über 6000 heimische Tiere. Das Shanghai Ocean Aquarium zeigt die Unterwasservielfalt Asiens und integriert neben einem großen Korallenriff auch einen spektakulären verglasten Haitunnel, der über 105 Meter lang ist.

Video – Die 10 größten Städte der Welt

São Paulo – „Sampa“, subtropische Stadt mit Flammenbäumen

Wer einmal eine Stadt sehen möchte, die ganz ohne Reklamen oder Werbeflächen auskommt, sollte São Paulo oder „Sampa“ wie die Einheimischen ihre Stadt nennen, besuchen. Die Stadtverwaltung São Paulos hat 2007 beschlossen, innerhalb der Stadt ein völliges Werbeverbot im öffentlichen Raum zu verfügen. Wo Werbetafeln und Reklamen fehlen, kommt die Architektur uneingeschränkt zu Geltung. Aber anstatt grau und trist zu sein, ist das werbefreie São Paulo eine bunte und vielfältige Stadt – und dafür sorgen nicht alleine die orange blühenden Flammenbäume. Die „Batman Gasse“ mit ihren großflächigen Graffiti im Bezirk Vila Madalena hat Kultstatus. Seit den 1980er Jahren tragen Kunststudenten auf die Fassaden und Mauern psychedelische Wandbilder auf, die mittlerweile regelmäßig auf Stadtkosten restauriert werden, da sie einer echten Besucherattraktion geworden sind.

12 Millionen Menschen leben im eigentlichen Stadtgebiet, das dicht mit Hochhäusern bebaut ist. 21 Millionen „Paulistas“ zählt die Metropolregion Grande São Paulo, die sich über 7947 Quadratkilometer erstreckt. Die Omnibusse São Paulos befördern pro Tag mehr als drei Millionen Passagiere. Etwa 2½ Millionen Menschen fahren täglich mit der 1974 eröffneten U-Bahn, die auf fünf Linien und oft in fast minütlichem Takt fährt.

São Paulo

São Paulo ©iStockphoto/dabldy

Unter allen Hochhäusern sticht besonders das Edifício Itália heraus. In futuristischem Design 1965 vollendet, befindet es sich in jeder Hinsicht noch immer auf der Höhe der Zeit und ist mit 165 Metern Höhe das dritthöchste Gebäude in Brasilien. In den Abendstunden lässt sich dort von der Bar do Terraço bei Live-Musik der Blick über die im Dunkeln leuchtende Stadt genießen.

Gigantische Einkaufszentren mit luxuriösen Geschäften befinden sich in der ehemaligen Villenstraße Avenida Paulista. Ebenfalls beliebt zum Einkaufen und Ausgehen sind die Rua Augusta und die Rua Frei Caneca. Zwischen den Hochhausschluchten verstecken sich Grünflächen wie der Ibirapuera-Park oder der Jardim da Luz, in dessen unmittelbarer Nähe auch die Pinakothek liegt, eine Sammlung von Werken vor allem einheimischer Künstler, die in einer Villa aus dem Jahr 1900 untergebracht ist. Europäische, afrikanische und asiatische Kunst zeigt das modern in Glas und Beton errichtete São Paulo Kunstmuseum. Wer es sportlicher mag, sollte das Fußballmuseum besichtigen, das die brasilianische Fußballgeschichte und damit den Stolz einer Nation dokumentiert, die ihre Fußballstars mit Begeisterung verehrt.

Mumbai – Die Stadt der Träume

Mumbai, bis 1996 noch offiziell Bombay genannt, ist das Finanzzentrum Indiens, eine wirtschaftlich enorm starke Metropolregion, die 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Mumbai zieht daher jedes Jahr eine wachsende Zahl von Menschen des indischen Subkontinents an, die in der Megalopolis in Maharashtra an der Westküste des Landes die Zukunft gestalten möchten.

Mumbai

Mumbai ©iStockphoto/Radiokukka

Mumbai ist eine der wichtigsten Hafenstädte Indiens. Ohne Vororte zählt Mumbai 12,5 Millionen Einwohner, nimmt man die Einwohner der „Mumbai Metropolitan Region“ hinzu, ist sie mit 18,4 Millionen dort lebenden Menschen eine der größten Metropolregionen der Welt. Die Stadt mit einer Fläche von 603,4 Quadratkilometer liegt auf einer Halbinsel vor der Westküste Indiens im Arabischen Meer. Erst seit 2014 ist eine U-Bahn in Betrieb, die derzeit auf nur 12 Kilometern 12 Stationen anfährt. Bis 2021 sollen 13 Linien fahren. Für Fahrten vor Ort empfiehlt sich daher die Nutzung der Bahn, der schwarz-gelben Taxis oder auch der Rikscha, die vor allem die Fahrten durch die Außenbezirke übernimmt.

In den im Norden der Stadt gelegenen Filmstudios von Mumbai werden die indischen Stars von Morgen produziert. Wer erfolgreich in einem Bollywood-Film auftritt, dem ist nationaler und mittlerweile auch internationaler Ruhm sicher. Da Bollywood in Indien Kult ist, ist ein Kinobesuch, der sich bei einem simpel gestrickten Liebesfilm auch ohne Sprachkenntnisse lohnt, ein unbedingtes Muss bei einem Besuch Mumbais. Traditionelle Kinos, die Bollywoodstreifen zeigen, sind beispielsweise das „Regal“ oder das „Liberty“ in Südmumbai oder das „Galaxy“ in Bandra. Der Liebesfilm „Dilwale Dulhania Le Jayenge“ läuft seit 1995 jeden Mittag im Kino „Maratha Mandir“. Auch, weil die Handlung des legendären Films zum Teil außerhalb Indiens spielt, nämlich in der Schweiz, gilt er als bahnbrechend für das Genre.

Von 1917 bis 1934 lebte Mahatma Gandhi in Mumbai. Das Gandhi-Museum im „Mani Bhavan“, dem Haus, in dem der „Vater der indischen Nation“ einen bescheidenen Wohn- und Schlafraum nutzte, kann hinter einer Glasscheibe besichtigt werden. Im krassen Gegensatz zur Wohnstätte des Pazifisten und Asketen Gandhi steht das luxuriöse und legendäre Hotel Taj Mahal Palace in Coloba, in dem gewohnheitsmäßig die internationale Prominenz nächtigt.
Eine Stunde von Mumbai entfernt befindet sich die kleine bewaldete Insel Elephanta mit einem großen Höhlentempel für den Hindugott Shiva, der von vielen Elefantenfiguren geschmückt ist. Viele Gottheiten in Tiergestalt werden im Hinduismus verehrt. In den sehenswerten Hängenden Gärten von Mumbai (Ferozeshah Mehta Gärten) auf dem Malabar Hügel sind Büsche und Sträucher nach englischer Gartenkunst in die Form von Elefanten, Giraffen und Affen gestutzt worden.

Mexiko-Stadt – Chilangolandia

Die Einwohner der Hauptstadt Mexicos nennen sich selber „chilangos“. Früher bezeichnete man mit dem Begriff die Unterschicht der Mexikaner in der Hauptstadtregion und deutete so auf die rötliche Haut der einst dort lebenden Azteken hin. Heute ist „chilango“ ein Ehrenname für alle Einwohner, die so voller Stolz auf ihrer Heimat verweisen. Mexiko- Stadt befindet sich in einem Tal, das von drei Seiten von Bergen umgeben ist und mehr als 2300 Meter über den Meeresspiegel liegt.

Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt ©iStockphoto/UlrikeStein

Mexiko-Stadt gehört zum „Distrito Federal“, abgekürzt „DF“, in dem auf 1495 Quadratkilometern Fläche 8,8 Millionen Menschen leben. Die Metropolregion „Zona Metropolitana del Valle de México“ ist das Zuhause von mehr als 20 Millionen Einwohnern und umfasst ein Gebiet von 7.866 Quadratkilometern.

Im Zentrum von Mexiko-Stadt befindet sich der Platz der Verfassung, der Zócalo genannt wird. An gleicher Stelle stand schon der Palast des Aztekenherrschers Moctezuma II. zu Anfang des 16. Jahrhunderts. Auch die Kathedrale und der Nationalpalast liegen direkt am Zócalo. Im Nationalpalast sind großflächige Wandmalereien wie das „Epos des mexikanischen Volkes“ von Diego Rivera zu sehen, der zusammen mit seiner Frau Frida Kahlo im kolonialistisch geprägten Vorort Coyoacán lebte. Das sogenannte „Blaue Haus“ beherbergt hier ein Museum und zeigt Bilder der Malerin. In San Angel bewohnten die beiden Künstler zwei Häuser. Auch hier erinnert ein Museum, das „Casa Museo Estudio de Diego Rivera y Frida Kahlo“ an das Leben und Werk der Maler, die den russischen Revolutionär Leon Trotzki im mexikanischen Exil beherbergten, bis das er einem Attentat zu Opfer fiel.

Zwei über 5000 Meter hohe, schneebedeckte Vulkane, der „rauchende Berg“ Popocatépetl und die „weiße Dame“ Iztaccíhuatl liegen südöstlich von Mexiko-City. Der Legende nach brennt in ihrer Gestalt das Feuer einer ewigen Liebe. Tatsächlich sind die Vulkane weiter aktiv. Zuletzt brach der Popocatépetl im Jahr 2000 aus, schleuderte Gesteinsbrocken und hüllte die Hauptstadt in nebligen Staub. Ungetrübte Aussicht über die gesamte Stadt bietet sich dem Besucher in der Regel aber von der Aussichtsplattform des Torre Latinoamericana, einem 44-stöckigen Wolkenkratzer.

Nur 50 Kilometer von Mexiko-City entfernt liegt die Ruinenstadt Teotihuacán mit der Sonnenpyramide „Pirámide del Sol“, der Mondpyramide „Pirámide de la Luna“ und die Straße der Toten „Calzada de los Muertos“. Schon die Azteken fanden diese Stadt in Ruinen vor. Vermutlich wurde die Sonnenpyramide bereits im Jahr 100 errichtet.

Peking – Die verbotene Stadt

Die Stadt Peking ist über 3000 Jahre alt. Im Zentrum der Stadt liegt der Kaiserpalast, die eigentliche „Verbotene Stadt“, auf einer Fläche von 72 Hektar. Die 890 Paläste und Pavillons sollten der Legende nach aufgeteilt in genau 9.999½ Räume für den „Sohn des Himmels“, dem Kaiser von China, die ideale irdische Heimstatt sein. Nach 400 Jahren verließ 1927 der letzte Kaiser Puyi mit seiner Familie die Verbotene Stadt, die seither der Bevölkerung und Besuchern zugänglich ist. Südlich der Verbotenen Stadt liegt der Tian’anmen-Platz (Platz am Tor des Himmlischen Friedens), der viertgrößte Platz der Welt. In der Nähe des Platzes, der erst seit 1911 öffentlich zugänglich ist, befindet sich das Mausoleum Maos, dem 1976 in Peking verstorbenen Gründer der Volksrepublik China.

Peking

Peking ©iStockphoto/SeanPavonePhoto

Das 16.807 Quadratkilometer große Verwaltungsgebiet der Stadt zählt 21,5 Millionen Einwohner. Viele Bereiche, die formal der Stadt zugerechnet werden, sind aber immer noch von deutlich ländlicher Struktur und haben keinen urbanen Charakter. Peking soll in Zukunft als Großregion Jing-Jin-Ji so erweitert werden, dass das Stadtgebiet 130 Millionen Einwohnern Lebensraum bietet.

Zwar wurde schon 1969 der erste Streckenabschnitt einer U-Bahn eröffnet, eine signifikante Erweiterung des Streckennetzes erfolgte aber erst mit den Olympischen Spielen zum Jahr 2008, als das Netz auf acht Linien anwuchs. Aktuell wurde das Streckennetz auf 552 Kilometer erweitert und wird von 17 Linien befahren, die mitunter über 10 Millionen Fahrgäste täglich transportieren. Auch das Fahrradfahren spielt weiter eine traditionell große Rolle in China und gewinnt zunehmend in Peking wieder an Popularität, nachdem gemeinsam Anstrengungen unternommen werden, um die Luftverschmutzung zu reduzieren. Die Einwohner Pekings genießen das Leben unter freiem Himmel. Sie trainieren beispielsweise gerne Tai-Chi oder Kung-Fu im an den Himmelstempel angeschlossenen Tiantan-Park im Süden Pekings, der zugleich die größte Tempelanlage Chinas beherbergt.

Im Nordwesten der Stadt befindet sich der Park um den Sommerpalast, der Sommerresidenz des Kaisers, mit 240 Hektar Größe. Drei Viertel der Gesamtfläche bedeckt der See Kunming, auf dem ausgedehnte Bootstouren möglich sind. Der Kunstbezirk Dashanzi, auch 798 Art Zone genannt, hat sich seit 1995 zu einem trendigen Künstler- und Szeneviertel entwickelt. Auf einem früher vom Militär genutzten Gelände sind im Bauhausstil errichtete Gebäude zu Ateliers und Galerien für Künstler umfunktioniert worden. Vom 405 Meter hohen CCTV Fernsehturm ist die Stadt von einer Aussichtsplattform oder dem Drehrestaurant aus der Luft zu betrachten.

Von Peking aus ist es möglich, im Rahmen eines Tagesausflugs auch die „Lange Chinesische Mauer“ zu besichtigen. Verschiedene Dörfer, von denen aus Zugänge zu einem 600 Kilometer langen Mauerabschnitt des insgesamt 21.000 Kilometer langen Bauwerks zur Verteidigung des chinesischen Kaiserreichs vor den berittenen Nomadenvölkern bestehen, liegen in einer Distanz von 50 bis 105 Kilometern nördlich der Hauptstadt.

Osaka-Kōbe – Die Megastadt am Wasser

Das japanische Sprichwort „Kuidaore“ besagt in etwa: „In Kyoto kann man shoppen bis zum Umfallen, in Osaka kann man futtern bis zum Umfallen.“ In Dōtonbori, eigentlich das historische Theaterviertel Osakas, spiegelt sich dieser exzessive und exzentrische Charakter der Stadt. Das Ausgehviertel mit seinen zahllosen Bars und Restaurants ist bekannt für seine längs der Kanäle aufgereihten Lichtreklamen. Eine davon, die einen Läufer beim Überqueren einer Ziellinie zeigt, ist in ganz Japan bereits zur Ikone für Osaka geworden.

Osaka

Osaka ©iStockphoto/SeanPavonePhoto

Die Städte Osaka und Kobe bilden zusammen die Region Kansai mit einer Gesamtfläche von etwa 770 Quadratkilometern und liegen auf der Insel Honshu an der Bucht von Osaka. Die größte japanische Insel Honshu besteht aus vier Hauptinseln, der über 6.000 kleinere Inseln vorgelagert sind. Der Flughafen der Stadt befindet sich auf einer künstlichen Insel. Auch Hafenanlagen oder Wohngebiete wurden auf künstlichen Inseln angelegt, um der Expansion der Stadt Raum zu schaffen, denn eine Bergkette, an deren Hang Kobe liegt, verhindert den Ausbau der Stadt ins Landesinnere.

Etwa 17,5 Millionen Einwohner leben im Ballungsgebiet Keihanshin (um Osaka, Kyōto und Kōbe). Osaka ist traditionell das Handelszentrum Japans und heute der bedeutendste Hafen Japans. In der Region Kansai, zu der auch die alte Kaiserstadt Kyoto gezählt wird, werden 20 Prozent des japanischen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet. Beispielsweise befinden sich die zentralen Unternehmensniederlassungen der Panasonic Corporation oder des Pharmakonzerns Takeda in Osaka. Nipponbashi, auch „Den-Den Town“ genannt, bietet Mangafans, Gamern und Elektronikfans alles, was das Herz begehrt. Freunde amerikanischer Unterhaltung finden von Godzilla bis Jurassic Park und Spider-Man ihre Lieblingsfiguren im Themenpark der Universal Studios Japan. Mit Gelegenheiten zum ausgiebigen Einkaufen warten Osakas Stadtviertel Minami, Shinsekei und Tenma auf.

Wer sich vom hektischen Treiben der Stadt vorübergehend zurückziehen möchte, findet in der Grünanlage rund um den ältesten buddhistischen Tempel Japans, Shitennō-ji, eine Oase der Ruhe. Die Burg von Osaka, ein Bauwerk aus dem 16. Jahrhundert mit großer geschichtlicher Bedeutung für die japanische Nation, liegt geschützt von einem Wassergraben inmitten einer Grünanlage mit Blick auf die Stadt.

Wer höher hinaus möchte, sollte das Umeda Sky Building besuchen. Das Gebäude ist 173 Meter hoch und wurde 1993 fertiggestellt. Mit 35 Prozent gehört das Gebäude dem Toshibakonzern, 65 Prozent hat die Nomura Holding erworben. Das Gebäude besteht aus zwei Türmen, die über eine frei schwebende Brücke verbunden sind. Von hier aus hat der Besucher einen spektakulären Panoramablick über die Bucht von Osaka. Das höchste Gebäude Japans ist der Abeno Harukas, ein Wolkenkratzer, in dem sich auch ein großes Einkaufszentrum befindet. Das Gebäude mit seiner vollständig verglasten Fassade wurde 2014 fertiggestellt und ist 300 Meter hoch.

Kairo – Das Paris am Nil

In den Geschichten aus 1001 Nacht steht geschrieben: „Wer Kairo nicht gesehen hat, hat die Welt nicht gesehen.“ Kairo, die Hauptstadt Ägyptens, ist vollständig von Wüste umgeben. Der Nil, an dessen Ufern die Stadt sich zu beiden Seiten hin ausdehnt, ist die Lebensader der Stadt. Über den Dächern der Stadt sind im westlichen Stadtgebiet von Kairo, dem Governerate Giza, die Pyramiden des Cheops, des Mykerinos und des Chephren zu sehen, vor denen die in Sandstein gemeißelte Sphinx wacht. Die hier erhaltenen Bauwerke gehören zu den ältesten der Menschheit und wurden wohl im 26. Jahrhundert vor Christus errichtet.

Kairo

Kairo ©iStockphoto/Leonid Andronov

Die Stadt Kairo wurde im Jahr 969 erstmals städtebaulich befestigt. Heute leben auf dem eigentlichen Stadtgebiet von 214 Quadratkilometern Größe 10,2 Millionen Einwohner. Innerhalb der Metropolregion mit einer Fläche von insgesamt 5360 Quadratkilometern – was in etwa der sechsfachen Fläche der Stadt Berlin entspricht – leben insgesamt 20,4 Millionen Einwohner. Da in Ägypten aber keine Meldepflicht besteht, ist es gut denkbar, dass im Großraum der Stadt noch weitaus mehr, nämlich bis zu 25 Millionen Einwohner leben. Und die Zahl der Einwohner der Stadt legt jährlich um 1,6 Prozent zu. 36 Prozent aller Ägypter leben in der Hauptstadt ihres Landes.

Von der langen Geschichte Kairos zeugen heute vor allem die engen Gassen der Altstadt, die seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Innerhalb der Altstadt mit den Sûqs, den traditionellen Märkten, liegt auch die Al-Azhar Moschee, in der heute die Al-Azhar Universität untergebracht ist. Auf dem größten Markt Afrikas Chan el-Chalili wird schon seit dem 14. Jahrhundert gehandelt. Hier bieten ägyptische Händler ihre Waren feil und reichen Sishapfeifen oder arabischen Kaffee. Hinter dem Markt liegt das 400 Jahre alte ottomanische Haremsgebäude Bayt Al-Suhaymi, das in fast unveränderter baulicher Gestalt besichtigt werden kann. Zwei Kilometer Fußweg entfernt befindet sich der Al-Azhar Park.

Der Park liegt auf dem Gelände einer ehemaligen Schutthalde von etwa 30 Hektar Fläche und wurde von einer privaten ismailitischen Stiftung finanziert. Bei der Umgestaltung des Geländes wurden Teile einer alten Stadtmauer entdeckt, die freigelegt und integriert wurden. Auf einer von Palmen gesäumten Allee kann der Park durchwandert werden.

Die grüne Insel Bulaq, „El Gezira“ und die Insel Roda bilden das Botschaftsviertel Zamalek, wo sich auch das Opernhaus und der 187 Meter hohe Fernsehturm Kairos befinden. Die Qasr al-Nil-Brücke stellt die direkte Verbindung von Zamalek mit dem Tahrir-Platz dar. Hier bewahrt das Ägyptische Museum die kunstvollen Zeugnisse der nationalen Vergangenheit, beispielsweise die Totenmaske des Pharaos Tutanchamun.

New York – The Big Apple

Traditionell heißt New York Fremde aus aller Welt willkommen und schweißt sie dann zu einer Einheit zusammen. Die Freiheitsstatue auf der unbewohnten Liberty Island, die etwa zwei Kilometer vor der Stadt im New Yorker Hafen liegt, ist hierfür ebenso Sinnbild wie die New Yorker Stadtteile Chinatown oder Little Italy, in denen Immigranten tiefe Wurzeln in der neuen Heimat schlugen. Mit dem One World Trade Center, das nach Auffassung vieler New Yorker eigentlich hätte „Freedom Tower“ heißen solle, bemüht sich die Stadt an der Stelle des World Trade Centers ein weiteres Zeichen für die ungebrochene Internationalität der Stadt zu errichten.

New York

New York ©iStockphoto/TomasSereda

New York liegt an der Küste zum Atlantischen Ozean, an der Mündung des Hudson River. Mit 8,5 Millionen Einwohnern ist New York die bevölkerungsreichste Stadt der Vereinigten Staaten. 20,2 Millionen Einwohner leben in der Metropolregion New York auf 789,4 Quadratkilometern Fläche.

An der 5th Avenue, die zehn Kilometer von Greenwich Village und durch Manhattan nach Harlem führt, wurden Monumente errichtet, die über das gesamte 20. Jahrhundert hinweg nicht an Bewunderung eingebüßt haben. Neben dem Rockefeller Center, dem Metropolitan Museum of Art, dem Solomon R. Guggenheim Museum und dem General Motors Building befinden sich hier auch das in Form eines Bügeleisens errichtete Flatirongebäude und der 381 Meter hohe Wolkenkratzer im Art-deco-Stil, das Empire State Building. Angesichts der Vielzahl von Hochhäusern wirr die New Yorker Luft nach oben immer dünner. Die Trump Towers, die ebenfalls an der 5th Avenue liegen, konnten nur in die schwindelerregende Höhe von 202 Metern gebaut werden, weil der Eigner des Nachbargrundstücks, der Juwelier Tiffany, auf Höhenmeter zur Erweiterung des eigenen Gebäudes verzichtete und die damit verbundenen Baurechte an das Trump-Imperium verkaufte.

Am Boden lässt sich für eine Stadt dieser Größe noch vergleichsweise befreit durchatmen. Dafür sorgt nicht nur der im Herzen New Yorks liegende Central Park, die grüne Lunge der Stadt, mit seiner Größe von 341 Hektar. Die Stadtverwaltung New Yorks gestaltet auch aktiv Innenstadtbereiche zu Fußgängerzonen um. Am Times Square wurde der Broadway bunt gepflastert und ist nur noch unmotorisiert passierbar. Eine ehemalige Hochbahntrasse wurde 2009 in den High Line Park verwandelt, der von der Gansevoort Street bis an die 34. Straße an den alten Gleisen entlang erwandert werden kann. Die New Yorker U-Bahn fährt rund um die Uhr auf 27 Linien mit 476 Bahnhöfen und einem Gesamtstreckennetz von fast 400 Kilometern. Jeden Tag der Woche fahren 4,5 Millionen Menschen mit der New Yorker Subway. Weitere 2 Millionen täglicher Fahrgäste verzeichnen die insgesamt 4000 Busse, die auf 235 Linien die Stadt durchqueren. Die Brooklyn Bridge, die 1883 fertiggestellte Hängebrücke, die Manhattan mit Brooklyn verbindet und den East River überspannt, kann weiter nur mit dem Auto oder auf etwa 1,8 Kilometern zu Fuß überquert werden. Aber auch am Fuß dieser Brücke entsteht ein Parkgebiet, der Brooklyn Bridge Park, der die Grünflächen der Stadt bei seiner Fertigstellung um 34 Hektar erweitern wird.

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