Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten auf Sylt
Sylt, die größte deutsche Nordseeinsel, ist eines der beliebtesten Ferienziele – nicht nur bei Deutschen. Seit 1927 ist die lange schmale Insel durch den neun Kilometer langen Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden. Von Dänemark aus kann man zudem mit der Fähre übersetzen.
Sylt ist der ideale Ort, um sich zu erholen aber auch, um aktiv zu sein. Die Insel hat ferner neben Sonne, Strand und Meer nicht nur Kulinarisch etwas zu bieten, sondern hält noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten für seine Gäste bereit. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort kann man zudem noch einige der traditionellen Bräuche sowie das ein oder andere Event miterleben.
Die interessantesten Sehenswürdigkeiten Sylts
Natur
Sylt lebt nicht nur von Sandstrand und (Watten)Meer, sondern von viel Natur, etlichen Naturschutzgebieten sowie natürlich gewachsenen Naturschönheiten.
Die Strände
Sylt ist bekannt und beliebt wegen seiner traumhaft schönen, feinen Sandstrände, die beinahe nahtlos einmal rund um die Insel führen. Der Weststrand erstreckt sich über rund 40 Kilometer und weist zum einen die offene Nordsee, zum anderen eine wunderschöne Dünenlandschaft auf. Am Oststrand hingegen dominiert das Wattenmeer.
Das Wattenmeer
Mit unglaublichen Ausmaßen erstreckt sich das UNESCO-Weltnaturerbe, der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, wie es offiziell heißt, von der deutsch-dänischen Seegrenze bis zur Elbmündung. Damit ist es der größte deutsche Nationalpark und sogar der größte zwischen Nordkap und Sizilien.
Sylt hat gleich verschiedene Watt-Arten zu bieten: Schlick- und Mischwatt im Osten sowie Sandwatt vor allem bei List, Kampen und Hörnum. Das Watt verschafft zahlreichen seltenen Tier- und Pflanzenarten eine ideale Heimat und den Besuchern eine Art Weltsensation.
Das Rote Kliff
Wahrzeichen Sylts ist das rund vier Kilometer lange sowie etwa 30-35 Meter hohe, rotfarbene Kliff, welches sich zwischen Wenningstedt und Kampen langzieht. Seine Farbe hat das seit je her unverwechselbare Erkennungsmerkmal für Seefahrer dem eisenhaltigen Lehm zu verdanken. Das Rote Kliff und seine Umgebung stehen heute unter Naturschutz. Besonders schön ist es hier bei Sonnenuntergang. Unterhalb des Kliffs wartet ein wunderschöner, weißer Sandstrand.
Die Uwe-Düne
Nicht weit vom Roten Kliff entfernt, befindet sich der höchste „Berg“ der Insel: Die Uwe-Düne. Dank der Dünensandablagerung kann „Uwe“ eine für Sylt beachtliche Höhe von etwas mehr als 52 Metern vorweisen. Den „Gipfel“ erreicht man mittels einer aus 110 Stufen bestehenden Holztreppe, um oben bei klarem Wetter mit einer fantastischen Aussicht für seine Mühen belohnt zu werden.
Die Wanderdünen in Sylt
Ganze drei Wanderdünen gibt es im Listland, im Norden Sylts. Die größte mit beachtlichen 1,5 Kilometern Länge sowie 500 Metern Breite ist gleichzeitig auch die größte Deutschlands. „Uwe“ ist eingebettet in ein Naturschutzgebiet sowie teils „gesichert“ durch den Strandhafer, der seine sich bis zu 12 Meter tief in die Erde wachsenden Wurzeln in den Sand gräbt und ihn so fixieren soll. Der Düne kann man sich auf angelegten Wanderwegen nähern.
Die Braderuper Heide
An der Ostseite der Insel erstreckt sich von Braderup bis Kampen das große Naturschutzgebiet Braderuper Heide. Salzwiesen, das weiße Kliff über dem Wattenmeer, Dünen und zahlreiche Holzstege, über die man durch die Heide wandern kann, kennzeichnen das Gebiet.
Die Braderuper Heide ist Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Besonders schön ist es hier im Spätsommer, wenn die Heide erblüht.
Die Hörnum-Odde
Die Hörnum-Odde ist ein Landschaftsschutzgebiet an der Südspitze der Insel. Teils mit Pflanzen bewachsen, teils vegetationsfrei und mit Dünenformationen, die bis zu 8.000 Jahre alt sein sollen, beeindruckt dieses Fleckchen Sylt, das man in rund zwei Stunden umrunden kann. Leider ist sie sowohl durch die Gezeiten als auch durch Sturmfluten sehr gefährdet.
Der Kliffweg
Zwischen den Orten Kampen und Keitun kann man auf einem der schönsten Wanderwege Sylts Ruhe, Erholung und Natur in vollen Zügen genießen.
Morsumer Kliff
Ganz im Osten befindet sich das Naturschutzgebiet Morsumer Kliff, das geprägt wird von Wattenmeer, Heidelandschaft, einer interessanten Flora und Fauna sowie steinzeitlichen Hünengräbern. Wer hier steht und geht befindet sich stellenweise auf Millionen Jahre alten Erdschichten.
Das Rantumbecken
Das Natur- und vor allem Vogelschutzgebiet Rantumbecken liegt nordöstlich des gleichnamigen Ortes Rantum. Am besten erkundet man das Gebiet, in dem –zig See- und Wasservogelarten leben sowie jährlich rund 10.000 Tiere ihren Rast- und Nahrungsplatz haben, mittels einer Führung. Der Deichrundweg misst ganze neun Kilometer. Dabei kann man nicht nur Vögel beim Brüten, Ruhen und Fressen beobachten, auch bieten Salzwasser- sowie Süßwasserbereiche, Teiche und Schilfflächen ein interessantes Beobachtungsfeld für Pflanzen, Insekten und Kleinstlebewesen.
Die Kampener Vogelkoje
In der Zeit zwischen 1767 und 1921 wurden in der Vogelkoje bei Kampen Enten gefangen. Heute ist es ein weiteres interessantes Naturschutzgebiet der Insel.
Der Lister Ellenbogen
Die schmale Landzunge Lister Ellenbogen ist nicht nur der nördlichste Punkt Sylts sondern gleichzeitig auch der nördlichste ganz Deutschlands. Genaugenommen handelt es sich um eine etwa 1,2 Kilometer lange Halbinsel, die gleichzeitig Vogel- und Naturschutzgebiet ist. Hier gibt es den Leuchtturm List-Ost, Wanderdünen, Schafe, Vögel, Robben sowie Sandstrand und Meer einschließlich eines Blicks nach Dänemark.
Kirchen auf Sylt
Sicherlich findet man keine überdimensionierten Kathedralen, dennoch kann auch Sylt einige interessante, sehenswerte Gotteshäuser vorweisen.
St.-Severin
Sowohl ältester Sakralbau Schleswig-Holsteins als auch älteste Kirche der Insel, das ist die St.-Severin-Kirche in Klentertal, nördlich von Keitum, am Friedhof Sylt. Die Kirche, deren Dachstuhl bereits aus dem Jahre 1216 stammen soll und deren erste urkundliche Erwähnung jedoch auf das Jahr 1240 zurückgeht, besteht aus Ziegel- sowie Feldstein. Beinahe jede Woche findet hier ein Kirchenkonzert statt.
St.-Nicolai
St.-Nicolai in Westerland ist eine vollständig aus Backsteinen gebaute Stadtkirche. Sie ist die größte Kirche der Insel, wurde zu Beginn des 20. Jahrhundert erbaut und enthält Elemente aus der Backsteingotik sowie der Romantik. Typisch wie für viele Kirchen dieser Region ist der aufwändige runde Kronleuchter. Ein Blickfang ist der aus dem 12. und 13. Jahrhundert stammende romanische Taufstein.
St.-Niels
St.-Niels ist eine Dorfkirche mit einem hübschen alten Friedhof in Alt-Westerland. Sie steht seit 1634 dort, wo bereits 200 Jahre zuvor die Kirche des verlassenen Dorfes Eidum stand. Der Name stammt vom Schutzheiligen der Seefahrer, dem Heiligen Nikolaus. In ihrem Inneren kann man noch einige Dinge aus dem Mittelalter entdecken.
St.-Martin
Die Kirche St.-Martin befindet sich im Osten Sylts, in Morsum. Sie ist ein verkleinertes Abbild der St.-Severin-Kirche in Klentertal und wurde ebenfalls erstmalig 1240 erwähnt. St.-Martin steht etwas abseits des Dorfes und ist turmlos. Dafür hat gibt es einen interessanten, freistehenden Glockenstapel, deren Glocke im Inneren auch heute noch per Hand geläutet wird. Sehenswert sind zudem der spätgotische Flügelaltar und der Kronleuchter aus dem Jahre 1713.
Sonstige Bauwerke auf Sylt
Viele, in keinem Reiseführer erwähnte, typische nordfriesische Häuser und Häuschen älteren aber auch neueren Datums sind über die Insel verteilt. Aber auch Brücken, Leuchttürme sowie andere Bauwerke ziehen immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich.
Das Altfriesische Haus
Das Altfriesische Haus stammt aus dem Jahre 1737 und steht in Keitum. Es ist in typisch altfriesischer Bauweise mit reetgedecktem Dach gebaut und heute ein Museum. Näheres unter dem Punkt „Museen“.
Der Hindenburgdamm
Der rund 11 Kilometer lange Hindenburgdamm, von dem knapp 8 Kilometer durchs Wattenmeer verlaufen, ist ausschließlich ein Eisenbahndamm. Er wurde 1927 nach vier Jahren Bauzeit fertiggestellt. Ein Zug nimmt die Autos „Huckepack“ und man gelangt in etwas mehr als einer halben Stunde vom Festland auf die Insel – und natürlich auch wieder zurück.
Leuchttürme
Sylt hat fünf Leuchttürme, davon sind noch vier in Betrieb. Die beiden nördlichsten der Insel aber auch ganz Deutschlands sind der Leuchtturm List-West sowie der Leuchtturm List-Ost. Der Kampener Leuchtturm wird volkstümlich „Langer Christian“ genannt und fällt aufgrund seiner schwarz-weißen Farbgebung aus dem Rahmen. Außerdem ist er mit 62 Metern der höchste Leuchtturm Sylts. Etwas weiter nördlich befindet sich das Quermarkenfeuer „Rotes Kliff“, ein achteckiger Klinkerbau, der jedoch nicht mehr in Betrieb ist. Der Leuchtturm Hörnum ist ein typischer rot-weißer Vertreter seiner „Rasse“. Er ist der südlichste der Insel und diente einst sogar als Schule. Heute kann man ihn als einzigen auf der Insel besichtigen oder aber sich darin trauen lassen.
Die Lügenbrücke
Eigentlich heißt sie Jückermarsch-Brücke, die kleine, unscheinbare Holzbrücke auf der Wattseite Sylts, zwischen Keitum und Munkmarsch. Und eigentlich ist sie recht unspektakulär, jedoch die Geschichte, die dahintersteckt, ist umso interessanter: Dereinst erzählten Eltern ihren Kindern, dass die Brücke, wenn man lügen würde, bei der Überquerung einstürzen würde. Komisch nur, dass das nie passiert ist…
Die Kupferkanne
Die Kupferkanne ist ein Café in Kampen mit einem ganz speziellen Ambiente: ein Café mit eigener Rösterei in gemütlich eingerichteten einstigen Bunkergängen. Im Außenbereich wartet eine verwinkelte Gartenanlage mit fantastischem Blick aufs Watt. Nicht nur der selbst geröstete Kaffee, auch die schmackhaften Blechkuchen begeistern alljährlich Besucher aus aller Welt.
Kunst, Kultur, Tradition & Kultstätten
Sylt wird gemeinhin als Hochburg von Kunst und Kultur benannt. So lebt hier unter anderem noch die Sylter Tradition, etliche Galerien beweisen, dass sich schon immer Künstler auf der Insel wohlfühlten und Museen zeugen von einer regen Vergangenheit. Mehr zu Museen an anderer Stelle. Dass es hier auch zahlreiche Kultstätten in Form von beispielsweise gigantischen Steinformationen gibt, weiß kaum jemand.
Biikebrennen
Hierbei handelt es sich um einen Brauch Nordfrieslands, der auf Sylt eine Art Nationalfest ist. Es geht darum, Ende Februar den Winter zu verabschieden und den Frühling zu begrüßen. Der Ursprung lag wohl im Mittelalter, als man damit den Startschuss für die Walfangschiffe nach dem langen Winter gab. Heute laufen die Sylter bei diesem Fest mit Fackeln zu den Biiken – das sind große Anhäufungen aus Ästen und anderem Holz – und zünden diese an. Anschließend geht es in die Gaststätten zum Grünkohl-Essen.
Jöölboom
Da es auf Sylt kaum Bäume gab, wurde früher anstatt eines Weihnachtsbaumes zur Weihnachtszeit ein Jöölboom aufgestellt. Dabei handelt es sich um ein kleines Holzgestell, um das ein Kranz aus immergrünen Zweigen gebunden wird. Zuunterst findet man Adam und Eva mit Apfelbaum und Schlange. In den mittleren Bereich gehören eine Kuh, ein Schaf, ein Schwein, ein Hahn, ein Pferd, ein Fisch, eine Mühle sowie ein Segelschiff. Alle Figuren werden aus Salzteig hergestellt und haben symbolischen Charakter. Manchmal gibt es auch noch in Anlehnung an den Adventskranz vier Kerzen. Heute kann man auf Sylt immer häufiger parallel zum Weihnachtsbaum Jöölebooms bewundern.
Maskenlaufen
Hierbei handelt es sich um einen Brauch zu Silvester, der in erster Linie noch in Dörfern des östlichen Inselteils auflebt. Feuerwerk ist wegen der Brandgefahr der Reetdächer nämlich verboten.
Kleinere Gruppen von Kindern und Erwachsenen ziehen an Silvester mit Masken von Haus zu Haus und tragen derbe Gedichte und Lieder – meist in Mundart – vor. Die Maskierten nennt man „Omtaakelten“. Die Aktion dauert bis weit nach Mitternacht.
Denghoog & Co.
Sylt war bereits vor Tausenden von Jahren besiedelt. Aus dieser Zeit stammen die Grabstätten (Megalithgräber) und Grabhügel, von denen man heute noch einige auf der Insel finden kann. Im Laufe der Vergangenheit haben jedoch Wasser, Sand, Wind und Regen ebenso wie Menschenhände dafür gesorgt, dass etliche der über 500 bekannten Grabstätten aus dem Mittelneolithikum zerstört oder verschüttet wurden. Teils wurden sie gar als Baumaterial verwandt, teil im 2. Weltkrieg als Militäranlagen umgebaut.
Die bekanntesten sind das Großsteingrab Harhoog sowie der Grabhügel Tipenhoog im Osten von Keitum. Ferner gibt es mehrere Gruppen von Grabhügeln östlich des Ortes Morsum und Großsteingräber bei Archsum, im östlichen Teil der Insel.
Denghoog ist eines der Gräber aus der Steinzeit. Das über 5.000 Jahre alte Großsteingrab liegt unter einem 3 Meter hohen Hügel, misst rund 5 Meter in der Länge sowie 3 Meter in der Breite und soll eines der am besten erhaltenen nordeuropäischen Großsteingräber sein. Das zwischen 1,5 Meter und 1,90 Meter hohe Grab ist begehbar. Bei seiner Entdeckung fand man nicht nur Beile, Perlen, verschiedene Gefäße sowie einen Rinderzahn sondern auch die Überreste einer Leiche. Denghoog befindet sich übrigens nordöstlich von Wenningstedt.
Museen
Auf Sylt gibt es hauptsächlich Museen, die sich mit der Geschichte sowie der Tradition der Insel beschäftigen.
Das Altfriesische Haus
Das aus dem Jahre 1737 stammende, typische „Altfriesische Haus“ in Keitum bringt den Besuchern das einstige Inselleben näher. Hier findet man neben dem historischen Haus selber zahlreiche originale Einrichtungsgegenstände, eine Museumsweberei und vieles mehr.
Das Sylt Museum
In Nachbarschaft zum Altfriesischen Haus befindet sich das als „Heimatmuseum“ bekannte, heute einfach nur „Sylt Museum“ genannte, Museum in Keitum. Wieder handelt es sich um ein reetgedecktes, aus dem Jahre 1759 stammendes (Kapitäns)Haus, in dem es um die Geschichte geht. Interessant wird es bereits am Eingang, denn vorm Betreten des Hauses muss man durch den Unterkieferknochen eines Finnwals gehen. Im Inneren erfährt man beinahe alles über die Geschichte Sylts, angefangen von der Entstehung der Insel über die Walfangzeit und die Seefahrt bis hin zu berühmten Persönlichkeiten, die mit Sylt in Verbindung stehen.
Das Erlebniszentrum Naturgewalten
Im Erlebniszentrum Naturgewalten in List erfährt man mittels interaktiven Filmen und verschiedener Exponate alles über das Leben mit Naturgewalten, wie die Kräfte der Nordsee und das raue Wetter sowie deren Auswirkungen auf Land und Leute. Aber auch dem Wattenmeer wird hier ein Ausstellungsraum gewidmet.
Das Feuerwehrmuseum
In Keitum befindet sich ein recht kleines aber interessantes Feuerwehrmuseum. Es ist das kleinste Museum der Insel und präsentiert über 100 Jahre Feuerwehrgeschichte. Zu sehen gibt es unter anderem historische Uniformen, alte Löschgeräte sowie zahlreiche Bilder.
Sonstige Sehenswürdigkeiten
Die Tinnumburg
Die Tinnumburg liegt im Sylter Ortsteil Tinnum und ist eine gigantische, kreisrunde – heute grün bewachsene – doppelte Ringwallanlage von 8 Metern Höhe und etwa 440 Metern Umfang. Sie wurde um die Geburt Christi herum erbaut und ist eine der drei Sylter Burgen. Nachdem sie einige Jahrhunderte lang brach lag, kam der Tinnumburg vom 8. bis zum 10. Jahrhundert eine erneute Benutzung zu.
Das Aquarium
In Westerland findet man ein Meerwasser-Aquarium, in dem unzählig viele unterschiedliche Meeresbewohner sowohl aus der Nordsee als auch aus tropischen Gewässern in 25 Schaubecken leben. Highlight ist der 20 Meter lange Panoramatunnel.
Der Friedhof der Heimatlosen
Zahllose unbekannte Tote, die meist entweder freiwillig von Bord gegangen oder aber Opfer eines Schiffsunglücks waren und ertrunken sind und anschließend an den Sylter Strand gespült wurden, fanden ab 1854 in Westerland ihre letzte Ruhestätte auf dem Friedhof der Heimatlosen, auch bekannt als „Heimstätte für Heimatlose“. In der Zeit von 1600 bis 1870 zählte man mehr als 1870.000 an den Strand gespülte, namenlose Tote. 1907 wurde der Friedhof für Bestattungen geschlossen.
Aktivitäten & Ausflüge
Auf Sylt gibt es keine Langeweile. Hier ein paar Tipps, sollte vielleicht doch mal jemand vergessen haben, was man mit seiner kostbaren Zeit auf Sylt Interessantes anfangen kann:
In & ums Wasser herum
Vorrangig wird man sich – vor allem im Sommer – am Strand und im Wasser aufhalten. Egal, wie viel Tourismus auch herrschen mag, Sylt hat Strand für jeden! An den meisten Stränden wachen übrigens Rettungsdienste über die Sicherheit der Badegäste.
Die Strände im Westen sind die breiteren und beliebteren. Der Weststrand erstreckt sich über rund 40 Kilometer; da findet jeder sein Plätzchen an der offenen Nordsee und kann vollkommen unabhängig von Ebbe und Flut baden. Neben Ruhe und Erholung gibt es Action wie beispielsweise beim Wassersport oder beim Flanieren. Hauptstrand ist der Lister Weststrand. Ruhiger geht’s an der Wattseite, am Oststrand zu, wohin sich gerne Familien mit Kindern zurückziehen.
Sehen und gesehen werden wird am Strand und auf der Promenade in Westerland ganz groß geschrieben. Der Brandenburger Strand hat zudem den Vorteil, dass hier die bei Kindern so beliebte Villa Kunterbunt zu finden ist. Bekannt und beliebt ist der Kampener Strand, der mit dem schon legendär gewordenen Strandbistro „Buhne 16“ Kult geworden ist. Ruhe und Idylle hingegen erwartet den Besucher an der Südspitze, am Hörnumer Strand. Wer FKK bevorzugt, findet beispielsweise in Rantum auf einer Distanz von 12 Kilometern am Strand Samoa im feinsten Sandstrand Gelegenheit dazu. Aber auch andere Strände haben FKK-Bereiche. Auch an Menschen mit Gehbehinderung und Eltern mit Kinderwagen ist gedacht: So kann man beispielsweise am Strand Seenot bei Westerland sowie einigen weiteren Stränden barrierefrei an den Strand gelangen. Selbstverständlich gibt es noch weitere unterschiedliche Strandabschnitte, etwa für Hunde, für Jugendliche sowie für Sport & Spiel.
Am herrlichen, feinen Sandstrand Sylts kann man nicht nur (sonnen)baden und relaxen, auch Bewegungsspiele sind angesagt. Dazu gehören u.a. Beach-Volleyball, Frisbee, Boccia und vieles mehr. In Westerland gibt es dazu sogar am Fun Beach eine Ausleihe für Sport- und Spiel-Utensilien.
Doch genug der Strände, auf ins Wasser! Die Insel offeriert zahlreiche Möglichkeiten, Wassersportarten wie Windsurfen, Segeln, Stand-Up-Paddling, Wellenreiten etc. auszuüben. Unterstützung gibt es durch Wassersportschulen mit unterschiedlichen Angeboten.
Wattwandern
Wer auf Sylt ist, kommt kaum umhin, eine Wattwanderung zu machen. Am besten schließt man sich einer organisierten Exkursion an, um nicht nur sicher durchs Watt zu kommen, sondern auch um die entsprechenden Infos zu erhalten. Wattwanderungen finden teils ganzjährig statt und sind für Groß und Klein ein ganz besonderes Erlebnis.
Bei der Wanderung durchs Meer, besser gesagt durchs Wattenmeer – das als UNESCO-Weltnaturerbe ausgezeichnet wurde – hat man Gelegenheit, die sogenannten „Small Five“, also die bedeutendsten Kleinlebewesen des Wattenmeers, zu finden: Wattwurm, Wattschnecke, Herzmuschel, Strandkrabbe und Nordseegarnele.
Fahrradfahren
Fahrradfahren auf Sylt ist beinahe schon ein Muss. Wer kein eigenes Fahrrad dabei hat, kann sich eines an den zahlreichen Leihstationen ausborgen. Man kann auf seinen Touren entweder die Insel auf eigene Faust erkunden, denn das rund 200 Kilometer lange Insel-Radwege-Netz ist gut ausgeschildert, oder aber sich einer geführten Tour anschließen. Wer sich die komplette Insel auf einmal erschließen möchte, kann dies in rund drei bis vier Stunden ohne große Anstrengung tun – schließlich ist Sylt ja fast ausnahmslos flach.
Schifffahrten
Sylt vom Wasser aus sehen, kann interessant sein, noch interessanter jedoch sind die vielen Ausflugsziele, die per Schiff von Sylt aus angeboten werden. So starten beispielsweise täglich Ausflugsschiffe von List oder Hörnum Richtung Seehundbänke. Mit etwas Glück kann man unterwegs sogar einen Schweinswal beobachten.
Aber auch Insel- und Halligtouren zu den Nachbarinseln Föhr und Amrum sowie auf die Hallig Hooge, die Hallig Langeneß und die Hallig Gröde sind interessante Abwechslungen. Selbst ein Tagesausflug zur Hochseeinsel Helgoland kann gebucht werden.
Rundflüge
Sylt von oben – eine völlig andere Sichtweise. Nicht ganz billig, aber ein unvergessenes Erlebnis ist ein Rundflug mit einem Segelflieger oder einem Gyrocopter – einer Art Hubschrauber. Orte, Kirchen, Leuchttürme, Sandstrände, Meer, Seehund- und Austernbänke, alles aus der Vogelperspektive, wirken wie Spielzeug. Einfach unbeschreiblich!
Golfen
Sylt kann mit vier Golfplätzen – in Wenningstedt, Tinnum, Hörnum und Morsum – punkten. Wer es lieber kleiner mag, übt erst einmal auf einem der vielen Minigolfanlagen der Insel.
Shoppen
Wahrscheinlich eher ein „Sport“ für die Damenwelt. Aber egal wie, diese „Sportart“ kann man auf Sylt fantastisch ausüben. Dazu bieten sich die Strand- und Friedrichstraße in Westerland mit vielen Luxusgeschäften aber auch Discountern an. Wer es extravagant – und teurer – mag, fährt nach Kampen auf den Stönwai zum Shoppen.
Letztendlich sollte man den Westerländer Wochenmarkt, der jeden Samstag von April bis Oktober stattfindet, besuchen. Hier gibt es sicherlich so mancherlei Souvenirs sowie Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Bei „Schietwetter“
Sollte es das Wetter einmal nicht so gut meinen, kommt trotzdem keine Langeweile auf. Der Besuch des Syltness Centers in Westerland verspricht Wellness, Massagen, Kosmetik und Sportangebote. Und anschließend kann man noch in der benachbarten „Sylter Welle“ – einem Schwimmbad mit Rutschen, Sprungtürmen, Wellenbad, Whirlpool, Strömungsbad und Saunabereich – das Wellnessprogramm vervollständigen.
Ein Besuch des bereits weiter oben beschriebenen Sylter Aquariums ist nicht nur bei „Schietwetter“ empfehlenswert. Auch die zuvor genannten Museen sind ideale Ausflugsziele bei nicht so schönem Wetter. Natürlich lässt man sich gerne in den Restaurants und Cafés verwöhnen und blickt von innen auf die tosende Nordsee. Alles vollkommen frostfrei und wasserdicht…
Für Kinder
Kinder kann man weniger für Wellness-Programme begeistern, damit aber die Stimmung in den gemeinsamen Ferien nicht sinkt, hält Sylt auch für kleine Besucher so allerlei Sehens- und Erlebenswertes bereit. Eigentlich ist die Insel ein Familienparadies, denn nicht nur gemeinsame Angebote sondern auch spezielle Kinderprogramme stehen zur Verfügung.
Da wären vorweg die Kinder-Clubs zu erwähnen, wie etwa die Villa Kunterbunt in Westerland oder in Kampen der Kampino Kinderclub, mit vielfältigem Programm für die Kids und Auszeit für die Eltern. Natürlich gibt es auch zahlreiche Spielplätze auf der Insel, wo nach Herzenslust getobt, geklettert und gerutscht werden darf, während Papa und Mama es sich auf den Bänken mit oft Blick aufs Meer oder in einem angrenzenden Café gemütlich machen.
Auf Mini-Motorrädern können sich die Kleinen in Wenningstedt richtig auspowern. Wagemutige lassen sich mit dem Bungee-Trampolin in schwindelnde Höhen schießen.
Ein nicht alltägliches Erlebnis ist die Fahrt mit dem Piratenschiff. Ab dem Alter von vier Jahren kann man – in Piratenkostüm gekleidet sowie in Begleitung eines Erwachsenen – den Anker hissen und einmal ein echter Pirat sein.
Sylt im Winter
Sylt ist nicht nur im Sommer traumhaft schön und ein empfehlenswertes Urlaubsziel. Hauptsächlicher Vorteil ist: Die Insel ist nicht mehr so überfüllt und die Preise sind gesunken. Zwar fällt prinzipiell Baden im Meer flach, aber einem ausgiebigen Strandspaziergang – an oft leeren Stränden – oder gar einer Wattwanderung steht nichts im Weg. Voraussetzung ist die passende Kleidung. Garantiert sind Erholung und gesunde Luft.
Natürlich ist der Besuch des Syltness Centers ideal und das Schlendern durch die einzelnen Orte inklusive Shoppen macht im Winter mindestens genauso viel Freude. Besonders angenehm ist es, dass man in dieser Jahreszeit in den Cafés und Restaurants immer einen freien Tisch bekommt.
Das Maskenlaufen an Silvester sowie Ende Februar das traditionelle Biikebrennen, die Verabschiedung des Winters, sollte man unbedingt miterleben.
Events
Sylt bietet – nahezu rund ums Jahr, vermehrt jedoch in der Saison – zahlreiche Veranstaltungen, deren Besuch interessant ist. Zu den jährlich wiederkehrenden Ereignissen zählen:
• (fast) tägliche Konzerte in der Musikmuschel in Westerland (Mai-Oktober)
• das Harley-Davidson-Treffen (Juni)
• das Westerländer Winzerfest (Juli)
• die Sylt Sailing Week (August)
• Weihnachts- und Adventsmärkte
• das Weihnachtsbaden für Hartgesottene (2. Weihnachtstag)
• Silvesterparty & verschiedene Events an verschiedenen Orten
Hinzu kommen – vornehmlich im Sommer – zahlreiche Open-Air-Konzerte sowie Surf-Contests, (Katamaran)Regatten, der Windsurf-Worldcup, der Deutsche Windsurfcup oder die Kitesurf-Trophy und natürlich das Nachtleben auf Sylt, wo in Bars oder auch auf Beach-Partys gefeiert, getrunken und getanzt wird.