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Wohnmobilurlaub in Italien – Regeln, die Camping-Novizen kennen sollten

Italien – das sind traumhafte Landschaften, azurblaues Meer, der allgegenwärtige Duft mediterraner Kräuter und nicht zuletzt ein Kulturreichtum, der weltweit seinesgleichen sucht. Kein Wunder, dass der große Stiefel im Ranking der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen solide auf Platz drei rangiert.

Das gilt auch für den Urlaub mit dem Wohnmobil, denn mit seinen zahlreichen ausgezeichneten Campingplätzen ist Italien ein Paradies für Camper. Aber was ist zu beachten? Welche Regeln und Gesetze gelten vor Ort? Und welche Geheimtipps gibt es für eine Wohnmobilreise durch Italien?

Besonders empfehlenswerte Ziele für Camper

Bella Italia hat für Campingfreunde viel zu bieten. Grund genug, nicht gleich mit Regeln und Vorschriften anzufangen, sondern für Inspiration vor der Reise zu sorgen. Allem voran steht die atemberaubende Amalfi-Küste, die mit ihren duftenden Zitronenhainen, bunt blühenden Felswänden und ihrer barocken Architektur zu den sehenswertesten Küstenabschnitten Europas gehört.

Was gibt es schließlich Schöneres, als mit einem komfortablen Wohnmobil zum Klang von Adriano Celentanos Azzurro über eine malerische Küstenstraße zu cruisen? Gerade für Kulturliebhaber ist auch die Toskana ein ideales Ziel für einen Roadtrip. Wer es dagegen eher auf Badespaß abgesehen hat, kommt entlang der mit etlichen Campingplätzen gespickten Adria voll auf seine Kosten. Alles, was es jetzt noch braucht, ist eine vollständige Campingausrüstung von der Antenne zum Fernsehen bis zum Zelt.

Geschwindigkeitsbegrenzung und Promillegrenze

Wer sich in Italien erstmals hinters Steuer setzt, sollte aufpassen, denn südlich der Alpen gibt es einige Besonderheiten. Los geht es mit den Geschwindigkeitsbegrenzungen. Innerorts gilt für alle Wohnmobile eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Außerorts sind für Camper unter 3,5 Tonnen maximal 90 km/h erlaubt. Schwerere Fahrzeuge dürfen lediglich 80 km/h fahren.

Auch auf Schnellstraßen (Superstrada) und Autobahnen besteht diese Trennung. Auf Schnellstraßen liegt die Begrenzung bei 110 km/h (unter 3,5t) bzw. bei 80 km/h (über 3,5 t). Etwas schneller geht es mit 130 km/h (unter 3,5t) respektive 100 m/h (über 3,5t) auf den Autobahnen zu.

Camping in Italien

Camping in Italien ©iStockphoto/Rob Bouwman

In Sachen Alkohol am Steuer gilt in Bella Italia ähnlich wie bei uns ein Höchstwert von 0,5 Promille. Wer mit zu viel Chianti im Blut erwischt wird, riskiert eine hohe Strafe von 530 Euro und die Beschlagnahmung des Fahrzeugs. Für Fahranfänger, die ihren Führerschein nicht länger als drei Jahre besitzen gilt: 0,0 Promille!

Was in Sachen Wohnmobil zu beachten ist

  • In Italien gehören Warndreieck, Verbandskasten und Warnweste von Gesetzes wegen ins Pflichtinventar.
  • Kinder unter 12 Jahren bzw. unter 150 cm Körpergröße müssen mit einem Kindersitz transportiert werden.
  • In Sachen Beladung wird ein Übergewicht von bis zu 5% toleriert. Ist der Camper schwerer, werden bis zu 1.000 Euro Strafe fällig.
  • Ladung (z.B. Surfbretter), die über das Dach des Campers hinausragt, muss mit einer 50 x 50 cm großen, rot-weiß-rot gestreiften Warntafel gekennzeichnet sein.

Besonderheiten bei der Gasversorgung

Italien verfügt über ein dichtes Tankstellennetz, das Campern das Auffüllen der Gasflaschen ermöglicht. Allerdings gelten auch hier einige Besonderheiten. Erstens: Aus steuerlichen Gründen dürfen Gasflaschen nicht mit LPG (Autogas) befüllt werden. Das Befüllen ist nur an speziellen Ladestationen möglich. Zweitens: Gasflaschen sind mit 0,5 bis 3 kg etwas kleiner als in Deutschland. Drittens: Für das Befüllen der Gasflaschen in Italien ist ein für wenige Euro erhältlicher Adapter notwendig.

Verkehrsregeln von Maut bis Tagfahrlicht

  • Sowohl bei Fahrten auf Autobahnen als auch außerorts schreibt der italienische Gesetzgeber Tagfahrlicht vor. Andernfalls droht eine Strafe von 41 Euro.
  • Wildcampen ist mit dem Camper in Italien nicht erlaubt. Vorsicht ist insbesondere in den Urlaubsregionen geboten. Hier wird besonders streng kontrolliert.
  • Auf gekennzeichneten Parkplätzen darf das Wohnmobil über Nacht stehen, um die Fahrtüchtigkeit für den nächsten Tag wiederherzustellen.
  • An weiß markierten Bordsteinen ist kostenfreies Parken möglich. Blaue Markierungen kennzeichnen kostenpflichtige Stellplätze. Auf schwarz-gelben Markierungen dagegen gilt ein generelles Parkverbot.
  • In Italien sind Autobahnen sowie manche Tunnel und Brücken mautpflichtig. Die Höhe der Maut hängt von der Fahrstrecke und dem Fahrzeugtyp ab.

Abschließende Tipps zum Camping in Italien

Da die Italiener ihr Land auch gerne selbst mit dem Wohnmobil erkunden, sind Campingplätze in der Hochsaison meist voll belegt. Der Hauptreisemonat ist auch in Italien der August. Wer seinen Stellplatz möglichst weit im Vorfeld reserviert oder die sonnigen Frühjahrs- und Herbstmonate nutzt, hat die besten Karten für einen ebenso entspannten wie kostengünstigen Wohnmobilurlaub. Ebenfalls wichtig für die Sommermonate: ein Wohnmobil mit Klimaanlage, um der Hitze im Camper effektiv zu trotzen.
Zum Schluss noch ein abschließender Tipp für alle, die nach einer idyllischen Alternative zum Campingplatz suchen. Vielerorts gibt es auf dem Land sogenannte „Agricampeggio“. Diese kleinen Stellplätze sind an einen Bauernhof oder ein Weingut angeschlossen und bieten mit Waschmöglichkeiten, Strom und Co. gegen einen Obolus alles, was es für einen entspannten Urlaub braucht.

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