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Brenner Maut in Österreich: Kosten, Regeln und Tipps für die Durchreise

Die Brennerautobahn (A13) zählt zu den wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Europas und ist insbesondere in den Ferienmonaten stark frequentiert. Sie verbindet das österreichische Inntal mit Südtirol und stellt damit eine zentrale Verkehrsader für Urlauber auf dem Weg nach Italien dar. Der Brennerpass selbst liegt auf rund 1.370 Metern Höhe und gilt als niedrigster Alpenübergang – ein Grund, warum er historisch wie auch heute bevorzugt genutzt wird.

Brenner Maut in Österreich

Brenner Maut in Österreich

Ob für Sommerferien an der Adria, Wanderurlaube in Südtirol oder Geschäftsreisen Richtung Verona – die Route über den Brenner ist attraktiv, weil sie schnell, gut ausgebaut und landschaftlich reizvoll ist. Doch die hohe Auslastung hat ihren Preis: Neben der regulären österreichischen Autobahnvignette fällt auf dem Brennerabschnitt eine zusätzliche Sondermaut an.

Um böse Überraschungen an der Mautstelle zu vermeiden, lohnt es sich, vor Reiseantritt über die aktuellen Regelungen, Kosten und Alternativen informiert zu sein.

Mautregelungen am Brenner: Was gilt für wen?

Wer die österreichische Brennerautobahn (A13) nutzt, muss neben der regulären Autobahnvignette eine zusätzliche Streckenmaut entrichten – und das unabhängig vom Fahrzeugtyp. Diese Sondermaut betrifft vor allem den Abschnitt zwischen Innsbruck und der italienischen Grenze bei Brennersee. Sie ist Teil der sogenannten „Streckenmautstrecken“ in Österreich, bei denen die normale Vignette nicht ausreicht.

Welche Fahrzeuge sind betroffen?
Grundsätzlich alle – ob Pkw, Motorrad, Wohnmobil oder Kleinbus. Auch Fahrzeuge, die sonst mit einer Jahres- oder Monatsvignette unterwegs sind, müssen auf diesem Abschnitt extra zahlen. Lediglich bestimmte Sonderregelungen gelten für Lkw über 3,5 Tonnen, die einem eigenen Mautsystem (GO-Maut) unterliegen.

Unterschied zur regulären Vignette:
Während für den Großteil des österreichischen Autobahnnetzes eine zeitbasierte Vignette (10 Tage, 2 Monate oder 1 Jahr) erforderlich ist, wird auf Strecken wie der Brennerautobahn nach tatsächlich zurückgelegter Strecke abgerechnet. Die Maut kann dabei entweder direkt vor Ort bezahlt oder im Voraus digital erworben werden.

Diese Sonderregelung dient der Finanzierung der besonders kostenintensiven Alpeninfrastruktur und wird nicht von der ASFINAG, sondern vom Betreiber der Brennerautobahn separat verwaltet.

Kosten der Brenner Maut: Aktuelle Preise im Überblick

Die Brenner Maut ist als sogenannte Streckenmaut organisiert und fällt zusätzlich zur allgemeinen Autobahnvignette an. Die Kosten richten sich dabei nicht nach Fahrzeuggröße oder Tageszeit, sondern gelten pauschal pro Fahrt über den mautpflichtigen Abschnitt zwischen Innsbruck und dem Grenzübergang Brennersee.

Aktuelle Preise (Stand: 2025):

Einzelfahrt (Pkw oder Motorrad): ca. 11,50 Euro

Hin- und Rückfahrt (Kombiticket): ca. 23,00 Euro

Jahreskarte für Vielfahrer: ca. 114,00 Euro (lohnt sich ab ca. 10 Fahrten)

Für Wohnmobile und Fahrzeuge über 3,5 Tonnen kann je nach technischer Klassifizierung ein leicht abweichender Tarif gelten. Wichtig: Die Preise können sich jährlich ändern – vor der Reise empfiehlt sich ein Blick auf die Website der ASFINAG oder der Europabrücke Mautstelle.

Digitale vs. klassische Tickets:
Reisende können wählen, ob sie die Maut direkt an der Mautstation in bar oder mit Karte bezahlen oder vorab ein digitales Streckenmautticket online erwerben. Letzteres spart oft Zeit, insbesondere bei starkem Reiseverkehr, da man damit die „Digitale Mautspur“ (DMS) nutzen kann und kontaktlos durchfahren darf.

Diese digitale Option eignet sich besonders für Familien oder Vielfahrer, die eine stressfreie und schnelle Abwicklung bevorzugen.

Bezahlung und Buchungsmöglichkeiten

Die Bezahlung der Brenner Maut ist flexibel und auf die Bedürfnisse unterschiedlichster Reisender zugeschnitten. Ob spontan unterwegs oder gut vorbereitet – es gibt mehrere Möglichkeiten, das Mautticket zu erwerben.

1. Direktzahlung an der Mautstelle:
Wer ohne digitale Vorkehrungen anreist, kann die Maut klassisch an der Mautstation bei Schönberg (vor der Europabrücke) bezahlen. Dort stehen Barzahlung sowie gängige Bank- und Kreditkarten zur Verfügung. In der Hauptreisezeit kann es jedoch zu Wartezeiten kommen.

2. Digitales Streckenmautticket:
Praktisch und zeitsparend ist der Kauf eines digitalen Mauttickets im Voraus. Dieses kann bequem über die Webseite der ASFINAG oder in deren App (ASFINAG Unterwegs) gebucht werden. Nach der Registrierung des Kennzeichens ist kein Ticketdruck nötig – das System erkennt das Fahrzeug automatisch und öffnet die Schranken an der „Digitalen Mautspur“ (DMS) kontaktlos.

3. Verkauf bei Partnerstellen:
Auch an Tankstellen, Raststätten oder in Reisebüros entlang der Route sind Streckenmauttickets erhältlich. Viele dieser Verkaufsstellen bieten auch digitale Tickets an oder unterstützen bei der Buchung.

Tipp: Wer seine Reisezeit kennt, sollte auf das digitale Ticket setzen – das spart nicht nur Zeit, sondern auch Stress bei starkem Verkehr. Zudem ist es meist bis zu einem Jahr im Voraus buchbar und auch kurzfristig stornierbar oder umbuchbar.

Alternativen und Spartipps für Reisende

Wer die Brenner Maut meiden oder zumindest Kosten sparen möchte, hat verschiedene Alternativen und Tipps zur Hand. Hier einige nützliche Hinweise:

1. Mautfreie Umfahrungen:
Die Brennerautobahn ist nicht die einzige Verbindung zwischen Nord- und Südeuropa. Wer Zeit hat und landschaftlich reizvolle Routen bevorzugt, kann auf alternative Routen ausweichen. Eine beliebte Mautumfahrung führt über die B182 durch das Wipptal und ist eine malerische Strecke, die den Brennerpass umgeht. Allerdings dauert diese Fahrt deutlich länger, was vor allem für Zeitplanstrenge Reisende eine Überlegung wert ist.

2. Kombitickets und Ermäßigungen:
Für Vielfahrer oder längere Aufenthalte in der Region bieten sich Kombitickets an, die nicht nur die Brenner Maut, sondern auch andere Strecken oder Regionalzüge umfassen. Besonders für Urlauber, die mit dem Auto und Zug unterwegs sind, lohnen sich solche Angebote.

3. Frühzeitige Buchung von digitalen Tickets:
Wer die Brenner Maut digital bucht, sollte dies nicht erst in letzter Minute tun. Frühzeitige Buchungen bieten nicht nur den Vorteil, sich Wartezeiten an den Mautstellen zu ersparen, sondern es gibt oft auch Rabatte oder Sonderaktionen, die den Preis etwas reduzieren.

4. Nutzung von Verkehrs-Apps:
Für die Fahrtplanung empfiehlt sich die Nutzung von aktuellen Verkehrs-Apps wie Google Maps, Waze oder der ASFINAG Unterwegs-App. Diese Apps informieren nicht nur über die aktuelle Verkehrslage und Stauzeiten, sondern auch über alternative Routen und Mautstellen, die unter Umständen schneller oder günstiger sind.

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