Schottland – stolzes und raues Königreich vergangener Tage
Wer nach Großbritannien reist, den zieht es vielleicht erst einmal in die bunte Metropole London oder in das romantische Cornwall im Süden. Doch auch das nördlich gelegene Schottland ist eine Reise wert und bietet sehr viel mehr als karierte Kilts und Dudelsäcke. Schließlich war es noch bis 1707 ein eigenständiges Königreich und nicht eines der mittlerweile drei vereinigten, die dem Land heute ihren Namen geben.
Lange Tradition und starker Nationalstolz
Die Schotten sehen sich selbst deshalb auch nicht als typische Briten. Die britische Regierung erkennt ihr eigenes Parlament in Edinburgh an, sodass Schottland intern weitestgehend autonom agieren kann. Immerhin bedeckt Schottland fast ein Drittel der gesamten britischen Insel. Vielleicht einer der Gründe, weshalb die Schotten gerne unter sich bleiben. Denn ganze 84 Prozent sind auch gebürtige Schotten, was zu einer lebhaften schottischen Kultur beiträgt. Deshalb begegnen einem vielleicht auch die vielen schottischen Pubs auf dem Weg durch Dörfer und Städte. Schließlich gehört auch ein guter Whisky zur schottischen Tradition. Um alle Seiten Schottlands kennenzulernen, kann man am besten selbst mit dem Auto anreisen. Dann kommt man bequem mit den Fähren ab Großbritannien von Larne oder Belfast ins schottische Cairnryan.
Altehrwürdige Städte und wilde Landschaften
In Schottland sollte man nicht nur die großen bekannten Städte wie Edinburgh, Glasgow oder Livingston besuchen, sondern auch das Land und die Dörfer mit in die Reise einbeziehen. In dem Dorf Swanston Village beispielsweise findet man eine Reihe wunderschöner alter Cottages, die noch aus dem 17. bis 18. Jahrhundert stammen. Schon der Literat Robert Louis Stevenson verbrachte hier seine Sommer. Wen eher die neuere Literatur interessiert, der kann in Edinburgh auf den Spuren Harry Potters wandeln. Denn im Café „The Elephant House“ hat J.K. Rowling mit Blick auf das Edinburgh Castle an ihren ersten Harry Potter Bänden gearbeitet. Natur pur hingegeben findet man in den schottischen Highlands. Sie sind auch heute noch weitestgehend unbewohnt und bieten viel Ursprünglichkeit in ihrer wilden und ungezähmten Landschaft. Fast genauso traditionell schottisch sind die „Highland Games“, bei denen sich seit vielen Jahrhunderten Männer wie auch mittlerweile Frauen in Stärke und Schnelligkeit messen. Diese Spiele finden während der ganzen Sommersaison an verschiedenen Stätten statt. Die größten „Highland Games“ werden immer Anfang September in Braemer ausgetragen.
Schottland überrascht wohl jeden Besucher mit seinem eigenwilligen Charme und seinen ganz eigenen Sitten. Die Vorurteile über die „kühlen Briten“ muss man bei einer solchen Reise schnell zugunsten der rauen Herzlichkeit der Schotten aufgeben. Dabei bezaubern die Städte mit ihrer Geschichte und Kultur sowie die Landschaften mit ihrer Schönheit gleichermaßen.