Die landschaftliche Vielfalt Kroatiens zieht auch klimatisch vielfältige Unterschiede nach sich. Das Land lässt sich in drei Klimazonen einteilen. Das Tiefland der Pannonischen Tiefebene wird vereinzelt von Gebirgszügen durchzogen. In Kroatiens Norden herrscht gemäßigtes Kontinentalklima, wie man es in Mitteleuropa häufig antrifft. Hierzu zählen das Gebiet um die kroatische Metropole Zagreb und der sich im Norden anschließende Gebirgszug Zagorien. Auch entlang der Murinsel, zwischen Drau und Mur, herrscht kontinentales Klima vor. Die Sommer sind heiß und trocken, mit Durchschnittswerten um 26 Grad. In den kühlen Wintern steigen die Werte auf etwa +2 Grad. Die Jahresniederschlagsmenge ist mit 750 Millimetern in der Pannonischen Tiefebene sehr gering. Im Sommer bleibt der Regen häufig gänzlich aus. Dafür überraschen kurze, heftige Gewitter.
In der dinarischen Gebirgsregion, im Herzen Kroatiens, wird die Wetterlage von rauem Gebirgsklima bestimmt. Die Hochebene Gorski kotar steigt mit Höhenzügen von mehr als 1 500 Metern über der Kvarner Bucht auf. Hier ist es deutlich kälter, als in den übrigen Landesteilen. Zwischen Dezember und Februar fallen die Werte in den einstelligen Minusbereich. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 7,2 Grad. In den Wintermonaten hält sich bei strengem Frost die Schneedecke häufig mehr als 100 Tage lang. Die kurzen Sommer sind angenehm frisch und optimal für Outdoor-Aktivitäten. Mit 2 079 Millimetern pro Jahr fällt reichlich Niederschlag, welcher für eine üppige Vegetation sorgt.
Das Velebit-Gebirge in Küstennähe bildet die Schnittstelle zwischen Gebirgs- und Mittelmeerklima. Das Klima an der der Küste zugewandten Seite wird bestimmt vom trockenen und kalten Fallwind Bora, welcher Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern erreichen kann und zu den stärksten Fallwinden der Welt zählt. Die Winde treten meist in den Wintermonaten auf und können mehrere Wochen andauern und zu Verkehrsbehinderungen und rapiden Temperaturstürzen führen. Gehäuft treten Bora-Winde an der Kvarner Bucht und in den Regionen um Split und Dubrovnik auf.
Das Küstengebiet der Adria und die vor gelagerten Inseln sind geprägt von der Großwetterlage des Mittelmeerraumes. In den trockenen, sonnigen Sommern erreichen die Werte nicht selten die 30-Grad-Marke. Die Adria zählt zu den sonnenreichsten Küsten Europas. Die tägliche Sonnenscheindauer beträgt bis zu neun Stunden. Die Wassertemperaturen liegen im Hochsommer bei angenehmen 25 Grad. An der Küste sorgen die aus nordwestlicher Richtung wehenden Maestral-Winde für Abkühlung. In den milden und feuchten Wintern fallen die Temperaturen nur selten unter die 10 Grad Marke. Scirocco Winde sorgen für feuchtwarme Luftmassen.
Beste Reisezeit
Kroatien ist auf Grund der klimatischen Vielfalt ganzjährig touristisch attraktiv. Bereits im April herrschen, besonders in Süddalmatien, in der Region um Split und der Bucht von Kotor, angenehm sommerliche Temperaturen. Im Mai und Juni beginnt die Badesaison an der Adriaküste. Die meisten Touristen besuchen Kroatien im Juli und August. In der Region um Dubrovnik steigen die Temperaturen im Sommer nicht selten auf 40 Grad an. Für Besichtigungstouren gelten generell Frühjahr und Herbst als ideale Reisezeiten. Der Nationalpark Plitvitzer Seen sollte zwischen Mai und September besucht werden. Selbst im Hochsommer sind die Temperaturen hier mit durchschnittlich 18 Grad durchaus angenehm. Zwischen Dezember und Februar sind die Wintersportorte in den dinarischen Bergen beliebte Ferienziele.
